Suchtverhalten verursacht in der Schweiz jährlich mehrere Milliarden Kosten. Bei allen betrachteten Ursachen (Alkohol, Tabak, illegale Drogen und Glücksspiel) wird deutlich, dass diese Kosten zu einem Grossteil von der Gesellschaft getragen werden (indirekte Kosten). Die direkten Kosten machen weniger als die Hälfte der Gesamtkosten aus (auch wenn die intangiblen Kosten nicht gerechnet werden).
Dieser Indikator ist Teil des Monitoringsystems Sucht und NCD (MonAM) des Bundesamts für Gesundheit (BAG).
Risikoreicher Substanzkonsum verursacht hohe Kosten für die Gesellschaft. Dabei werden direkte, indirekte und intangible Kosten unterschieden.
Der Indikator gibt einen ersten Überblick über das Ausmass der suchtbedingten Kosten für die Gesellschaft und hilft damit, die negativen Folgen von Sucht und Risikoverhalten auf die Allgemeinheit besser abzuschätzen.
Definition
Die dargestellten Kostenschätzungen wurden verschiedenen Studien entnommen (siehe Quellen). Die konkrete Berechnung und Definition der Kosten ist den Originalstudien zu entnehmen. Bei einem Vergleich muss unbedingt berücksichtigt werden, dass die Kostenpunkte in den aufgeführten Studien unterschiedlich berechnet werden. Ausserdem werden verschiedene Jahre untersucht.
Grundsätzlich unterscheiden die Studien folgende Kostenarten:
- Die direkten Kosten umfassen Behandlungskosten von Suchtproblemen (beispielsweise Beratung, Medikamente, Krankenhausaufenthalte) sowie Kosten im Justizwesen (Vollzugskosten im Bereich Strassenverkehr und suchtassoziierter Kriminalität).
- Die indirekten Kosten beziehen sich auf die Produktivitätsverluste, die durch Krankheit, Invalidität oder Tod verursacht werden.
- Die intangiblen Kosten (immateriellen Kosten) berücksichtigen den suchtbedingten Verlust an Lebensqualität. Diese Kosten werden in zwei Studien (Künzi et al. 2009 und Fischer et al. 2014) nicht berücksichtigt.
Quellen, Referenzen und weiterführende Informationen
Medienauskünfte
Auskunft
Tel. +41 58 463 60 45
obsan@bfs.admin.ch
https://www.obsan.ch/de/kontakt